Edition 2021

#femalestrategies #frauenstimmrecht #feminismus #genderquestions#feministischeproteste #gleichearbeitsbedingungen #keinpatriarchatmehr

Ein Tag. Zwei Orte. Vier Formate

Nach zwei erfolgreichen Editionen des Performance Open-Air St.Gallens im 2018 und 2019, haben wir, Riccarda Naef und Maricruz Peñaloza, 2019 beschlossen, dass das Performance Open-Air St. Gallen alle zwei Jahre und nicht mehr jährlich stattfinden wird. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass wir jede Ausgabe sorgfältig planen und durchführen können, und wir sind der Meinung, dass im Kunstbetrieb nachhaltig gedacht und gehandelt werden muss.

Jetzt sind wir wieder an der Reihe, und zwar im Jahr 2021, dem Jubiläumsjahr des Frauenstimmrechts in der Schweiz. In diesem Sinne möchten wir das Festival konzipieren und vorwiegend Künstler*innen einladen, die sich mit dem Themenfeld Feminismus und Gleichstellungsfragen beschäftigen, eine kritische Haltung gegenüber bestehender gesellschaftlicher Strukturen einnehmen, stereotype Genderrollen hinterfragen und diese künstlerisch neu andenken. Dazu wollen wir nicht nur bildende Künstler*innen einladen, sondern auch Musiker*innen und Videokünstler*innen. Wir wollen ein Festival erstellen, das sich durch Diversität von Geschlechtsidentitäten und Kulturen auszeichnet und die Vielschichtigkeit und Interdisziplinarität des Performance Begriffs aufzeigt. 

Die 3. Ausgabe des Performance Open-Air St.Gallen ist somit allen Menschen gewidmet, welche Vorkämpfer*innen für die Rechte der Frauen und für Gleichberechtigung waren.

Das diesjährige Festival soll in diesem Sinne unter folgendem Leitgedanken bzw. Untertitel stehen:

#femalestrategies #frauenstimmrecht #feminismus #genderquestions#feministischeproteste #gleichearbeitsbedingungen #keinpatriarchatmehr

Vierzehn Performance Künstler*innen sind von uns nach St. Gallen eingeladen, die mit ihren Beiträgen auf den öffentlichen Raum eingehen und darin agieren. Dabei werden sechs Performances, zwei Konzerte und zwei Videokunst Projektionen gezeigt.

Wie in den vergangenen Jahren, soll auch in dieser Ausgabe der Zugang zum Verständnis der Performance-Kunst im Vordergrund stehen, indem eine direkte Auseinandersetzung und ein Dialog zwischen den beteiligten Künstler*innen und dem Publikum stattfindet. 

So bieten der Stadtpark, das Frauenpavillon und das Performance Open-Air St. Gallen nicht nur eine Plattform für den politischen Diskurs, sondern stellen auch die kulturpolitische Frage nach temporären (künstlerischen) Ansätzen und Interventionen im öffentlichen Raum zur Diskussion. Der Stadtpark St. Gallen positioniert sich mit diesem Event als Ort der Performance-Kunst, als Ort der lebendigen Kultur und des Austauschs; dies zusammen mit dem Frauenpavillon, welcher uns den Rahmen für Begegnungen, für den Austausch und Diskussionen anbietet. 

Das 3. Performance-Open-Air St. Gallen 2021 richtet sich an alle Generationen: Sowohl an ein Kunst- und Kulturinteressiertes Publikum als auch an Anwohner*innen aus der Nachbarschaft sowie an Besucher*innen aus anderen Teilen der Stadt und des Landes.  Es soll einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein.

Das 3. Performance-Open-Air St. Gallen 2021 findet bei jeder Witterung statt.

Performances und Konzerte

Es ist uns ein Anliegen, bei der Auswahl, künstlerische Positionen einzuladen, die diverse, zeitgenössische, feministische Perspektiven aufzeigen und auf den öffentlichen Raum eingehen. 

Sechs Performances und zwei Konzerte werden von elf Künstler*innen durchgeführt: 

Anđela Rončević (*1994). Sie lebt in Luzern wo sie ihr Master of Arts in Fine Arts, Art in Public Spheres an der Hochschule Luzern abgeschlossen hat. Andela ist Autorin und Illustratorin von I Will Swim, and My Daughter Will Swim Too (Amsel Verlag, 2021). Dieses illustrierte Buch für alle Altersgruppen enthält 20 Geschichten von Frauen aus aller Welt, die nicht schwimmen können. „Wie kommt es, dass du nicht schwimmen kannst?“. Angela Marzullo A.K.A Makita (*1971) lebt und arbeitet in Genf, lehnt sich in ihrer künstlerischer Praxis und Forschung an die radikaler Feminismus der 1970er Jahre sowie an die Ökologie.  Mahtola Wittmer (*1993) lebt und arbeitet in Luzern. Die Multimedia Künstlerin untersucht in ihren Performances nach dem Merkwürdigen im Alltäglichen. Sie sucht nach dem Punkt, an dem das Normale absurd und das Absurde als Normalität erscheint. In ihrer Arbeit als Fotografin und Performerin zelebriert sie Momente, Gesten und Assoziationen, in denen das Vertraute und Alltägliche im Begriff ist, fremd zu werden und ein Lächeln des Erstaunens oder eines Schauderns erzeugt werden. Ihre Arbeit ist geprägt von Stille und Poesie. Claude Bühler (*1991) lebt als Künstlerin, Kuratorin und Kulturaktivistin in Zürich. Sie studierte Fotografie an der Ostkreuzschule in Berlin. Nach einigen Jahren in der Fotografie beschäftigt sie sich zunehmend mit gesellschaftskritischen und feministischen Themen mit Hilfe von experimenteller Klangproduktion. Anne Käthi Wehrli (*1978) lebt und arbeitet in Zürich. Sie zeichnet, performt, schreibt, fügt zusammen, verwirrt und entwirrt und so entstehen zahlreiche Fanzines, Klänge und Gedichte  die von der unendlichen Komplexität der näheren und weiteren Umwelt erzählen und in -aus dem feministischen Blick-  alltägliche Erlebnisse einfliessen.  Kira van Eijsden (*1988),  sie untersucht in ihren Arbeiten feministische Themen, hinterfragt damit Narrative und Perspektiven des immerwährenden Patriarchats und dessen Auswucherungen. Sie sucht nach Räumen und Möglichkeiten um Selbstermächtigung zu erfahren und erfahrbar zu machen.

Die Konzerte werden von der in Zürich wohnhaften Musikerin, Performerin, Komponistin und Feministin Taimashoe Ein wichtiger Teil von Taimashoes Arbeit besteht im Spiel mit Sprache, mit dem Wiederhall von Erinnerungsbildern und -Stimmen, sowie von der vierköpfigen Garagen-Rockband Batbaits (Simona Bischof (*1989), Sandra Keller (*1992), Gianna Brühwiler (*1993.), Alanah Rüttiman (*1990) aus Zürich und St.Gallen. So stellen sich selber vor: “Wir tanzen berauscht in unserem Versteck. Wir tragen den Glanz der Vergangenheit unter den Augen. Wir sind roh. Wir zeigen Zähne. Wir fliegen mit der Fledermaus. Wir sind BATBAIT.”

Artists Talk

Das Künstler*innen-Gespräch findet aufgrund der Erfahrung der letzten Edition, auch in diesem Jahr wieder am Tag der Performances selbst statt. Die Künstler*innen-Gespräche mit den Performer*innen und dem Publikum werden im Anschluss, nach einem Block von jeweils drei Performances im Frauenpavillon geführt. Die Gespräche werden jeweils parallel zu den Pausen eingebaut. 

Die Durchführung der Gespräche im direkten Anschluss an die Performance-Blöcke bezweckt die Begegnung zwischen den Performance-Kunstschaffenden und den Gästen sowie die unmittelbare Auseinandersetzung mit dem soeben gesehenen Werk, den künstlerischen Arbeitsprozessen und der Reflexion der Performance Praxis.

Video Art Projektionen

Ab 12 Uhr werden zwei Videoprojektionen von den Künstler*innen Morena Barra aus St. Gallen sowie Muda Mathis, Sus Zwick und Fränzi Madörin aus Basel den ganzen Tag gezeigt.

Dokumentation und Medienarbeit:

  • Video:                           Morena Barra
  • Fotografie:                   Markus Goessi
  • Grafik:                          Eileen Boscardin
  • Medienarbeit:             Maricruz Peñaloza

Leitung und Kuratorium: Riccarda Naef und Maricruz Peñaloza

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